Archiv für den Monat: August 2014

Die Ergebnisse der Ruderweltmeisterschaft 2014 in Amsterdam

Es war eine lange und harte Woche in Amsterdam. Die Athleten aus Mecklenburg-Vorpommern können Stolz auf ihre Leistungen sein. Die Zeiten waren enorm schnell und Zieleinläufe sehr eng zusammen.

Im Männerdoppelzweier reichte es “leider” im Finale nur zu einem 5. Platz. Allerdings muss dieses Ergebniss differenziert betrachtet werden. Nicht nur, dass es eine gigantische Leistung ist, zu den Top 5 in der Welt zugehören, sondern auch, dass insgesamt 23 Boote gemeldet hatten. Weiterhin, war das Finale ein spektakuläres Rennen: das Boot aus Italien kam mit einer Zeit von 6:04.42 min nach 2000 m auf den zweiten Platz. Stephan Krüger vom Olympischen Ruderclub Rostock mit seinem Partner Hans Gruhne fehlten zu diesem Platz nur 6 Zehntelsekunden (6:05.02 min) – ein Wimpernschlag zwischen Silber, Bronze, undankbarer vierter Platz und dem 5. Platz. Souverän gewinnen konnte hier das Team aus Kroatien.

Im Frauenachter wurde im Halbfinale hart gekämpft. Das A-Finale wurde zwar verpasst, aber dafür konnten Julia Lepke und ihre Mannschaft im B-Finale einen Sieg einfahren und zeigen, dass bis Rio noch einiges passieren wird.

WM-COUNTDOWN läuft an (von D. Nuelken)

Ruder-TRIO aus Meck-Pomm in Amsterdam angekommen

Es wird eine WM der Superlative. Schon das Meldeergebnis für die Ruder-WM ist der absolute Hammer, denn mit 1168 Athleten/-innen aus 60 Nationen, die in 445 Booten um die begehrten Podiumsränge spurten, toppt der Weltverband FISA alle bisherigen Events. Die Tribüne ist seit Monaten ausverkauft und Tickets werden wie beim Fußball nur noch auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Ganz „Ruder-Holland“ und die legendäre Bosbaan in Amsterdam erwarten nach 37 Jahren Pause wieder ein WM-Spektakel in „ORANGE“ und auf höchstem Niveau. „Olympia 2016 in Rio lässt grüßen und schickt seine erste deutlichen Signale.“, sieht nicht nur Rostocks Chefcoach Meinhard Rahn seine Sportart Rudern im Trend des Weltsports: „Die kleinen Nationen haben enorm dazu gelernt, können die Etablierten mächtig ärgern oder auf dem Weg ins A-Finale straucheln lassen. Als Top-Crew kannst du schnell mal im B-Finale landen und dann im Rennen der Enttäuschten nur um den 7.Platz rudern.“ Um dieses WM-Szenario zu vermeiden, haben Stephan Krüger, Hans Gruhne und er in sechs Wochen UWV hart geackert. „Manchmal war es schon nahe am Lagerkoller, aber wer wie wir seit 2005 für den Deutschen Ruderverband international vorn rudert, meistert diese Strapazen als Profi ohne „Wenn und Aber“. Nach Weißensee im idyllischen Kärnten, zog der DRV-Tross nach Ratzeburg, auf Sonne, Hitze folgten Regentage mit Wind und einer nervigen Welle. „Dass ist dann nur noch Rudern im Grenzbereich. Die Balance des kleinen Bootes ist kaum noch möglich und die beiden Skulls fliegen wild durch die Luft.“, beschreibt Stephan seine Emotionen mit Blick zurück. Doch jetzt läuft der WM-Countdown. Einige tausend Kilometer wurden runtergespult und die Formkurve im Doppelzweier tendiert auf: „Es läuft.“, der Kurzkommentar von Rostocks Wikinger vor der Abfahrt vom Mannschaftshotel an die Regattastrecke.

Stephan Krüger und Hans Gruhne (Foto: D.Nülken)

Stephan Krüger und Hans Gruhne (Foto: D.Nülken)

Dort wo 1977 ein Joachim Dreifke („Eisenarm“), Weltmeister im Einer wurde, Ruderlegenden wie Peter-Michael Kolbe und den 2-maligen Olympiasieger Pertti Karppinen (FIN) distanzierte, wollen auch Krüger & Co. wieder in die Erfolgsspur. 2011 verloren Beide das WM-Finale in Bled (SLO) nur um Bruchteile einer Sekunde gegen die „Kiwis“ aus Neuseeland. Was dem 25-jährigen Ausnahmeathleten vom ORC Rostock noch in seiner Sammlung fehlt, ist die Bronzene einer WM. Bei der diesjährigen EM hat es hinter Litauen und Aserbaidschan dafür gereicht. „Aber da waren die amtierenden Weltmeister aus Norwegen neben der Spur und Australien oder Neuseeland nicht am Start.“, kontert der Sportsoldat eine zu voreilige WM-Arithmetik. „Wir wollen schon auf höchstem Level rudern, aber die Anderen leider auch. Nur Holz, wie im letzten Jahr sollte es nicht werden.“ In ähnlichen Dimensionen plant auch EX-Rostocker Felix Drahotta seine Tage in Amsterdam. Der „Zwei-Meter-Mann“ soll im Deutschlandachter aus dem Maschinenraum für den nötigen Schub sorgen.

Julia Lepke von RRC (Foto: rudern.de)

Julia Lepke von RRC (Foto: rudern.de)

Das DRV-Flaggschiff muss auf dem Weg zum WM-Titel die unerwartet starken Russen, die US-Boys und die 2013 Gewinner aus GB auf Distanz halten. Dass die zur Konkurrenz nicht weiter anwächst, ist das Ziel von Julia Lepke und ihrem Frauenachter. Seriensieger USA, Kanada und Rumänien rudern noch in einer anderen Liga, aber kämpfen China, GB und wir, um einen Platz innerhalb der TOP 6. Damit wäre sicher auch MECK-POMM’s Nummer 3, Marcus Klemp mehr als nur zufrieden. Der Ribnitzer, 2013 Vize-Weltmeister, testet auf der Bosbaan in einer neuen Bootsklasse das Niveau für eine Olympia-Quali mit seiner neuen Partnerin Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburg. Die EX-Rostockerin Wiebke Hein, jetzt für einen Berliner Verein unterwegs, rudert im Doppelvierer der leichten Frauen um Edelmetall, während der U23-WM Recke Malte Daberkow, als Ersatzmann für den Deutschlandachter & Co. nominiert wurde und die DRV-Flotte aus der Uferzone anfeuern wird. „Wenn der Boss Ralf Holtmeyer ruft, bin ich bereit und verzichte auf den geplanten Urlaub.“, akzeptiert er seine Rolle als WM-Lehrling.
Das Team des Deutschen Ruderverbandes (DRV) startet in allen 14 olympischen, 8 nichtolympischen, 2 von 5 paralympischen Rennen und stellt die größte Flotte. Für den schnellsten Deutschen im Einer, Marcel Hacker ist es ein besonderes Jubiläum, denn seit 1994 und zum zwanzigsten Mal in Folge startet er für Deutschland.

Startzeiten für die WM-Vorläufe:
Doppelzweier (TAM 2x) – Marcus Klemp und Sylvia Pille-Steppat Montag – 11:54 Uhr
Doppelzweier – Stephan Krüger und Hans Gruhne Montag – 15:36 Uhr
Achter (Frauen) – mit Julia Lepke Dienstag – 17:49 Uhr

U19/Juniorenweltmeisterschaft 2014 in Hamburg

Seit Dienstag dieser Woche starten in Hamburg die Nachwuchsruderer bei der Juniorenweltmeisterschaft. Insgesamt sind 730 Ruderer aus 57 Nationen dabei. Beim Juniorinneneiner haben insgesamt 35 Ruderinnen gemeldet. Ein wirklich beeindruckendes Meldeergbnis. Hamburg zeigt sich bei sommerlichen 20 Grad und Schauern von seiner besten Seite. Aus Mecklenburg-Vorpommern sind Carolin Dold und Leah Labudde im Juniorinnen Vierer ohne Steuerfrau dabei. Am Donnerstag hatte sich das Boot mit einem zweiten Platz im Vorlauf hinter den USA bereits für das A/B Halbfinale qualifiziert. Heute um 10:00 Uhr war es dann soweit. Nach starken 1000m führten sie das Feld an. Die Geschwindigkeit war wohl ein wenig zu hoch. Auf der zweiten Streckenhälfte schoben sich die Chinesinnen vorbei. Auf jeden Fall aber ein starker zweiter Platz und damit sicher im Finale am morgigen Sonntag.

JW4- mit Leah Labudde (schlag) und Carolin Dold (bug) (Foto: Oliver Quickert, rudern.de, Deutscher Ruderverband)

JW4- mit Leah Labudde (schlag) und Carolin Dold (bug) (Foto: Oliver Quickert, rudern.de, Deutscher Ruderverband)

Wanderfahrt in Schwerin

DIe Wanderruderer auf dem Schweriner See (Foto: Wolfgang Krutzke)

DIe Wanderruderer auf dem Schweriner See (Foto: Wolfgang Krutzke)

Nachdem die Schweriner Ruderer und Ruderrinnen im April in Rostock zu einer Tour aufgebrochen waren, kamen dieses Mal die Rostocker zu uns nach Schwerin.
So ging es am 19.07.2014 um 10:00 Uhr vom Steg der Schweriner Rudergesellschaft los. Ziel war der Schweriner Außensee. Auf Grund der Windverhältnisse haben wir uns entschlossen, dieses Mal das Ostufer anzusteuern. So ging es Richtung Flessenow.
Das Ufer war doch steiniger, als in der Erinnerung. Da es aber lange flach reingeht konnten wir bequem vorher aus- und einsteigen. Auf dem Rückweg hatten wir allerdings das Gefühl, ganz Mecklenburg-Vorpommern hatte die Motorboote herausgeholt und war auf dem Schweriner See unterwegs.
Das heiße Wetter forderte ebenfalls seinen Tribut, aber mit sehr viel trinken und einer gemütlichen Fahrt war der Tag wieder einmal ein sehr schönes Erlebnis. Zum Abschluß trafen wir uns noch gemeinsam auf ein Getränk oder einen Eisbecher auf der Terrasse des Ruderhauses.