Archiv für den Monat: Juni 2015

Gold und Silber bei den U 23-Meisterschaften in Köln

Julia beim Start in Köln (Foto: Jens Dold)

Julia beim Start in Köln (Foto: Jens Dold)

Nur wenige Tage nach ihrem ersten Weltcupstart musste sich Julia Leiding auf den U 23-Meisterschaften in Köln der nationalen Konkurrenz stellen. Im Fraueneiner siegte sie mit deutlichem Vorsprung und konnte sich somit erstmalig den Meistertitel im Einer sichern.
Gemeinsam mit Carlotta Nawjide, Frauke Hundeling (beide Hannover) und der Krefelderin Michaela Staelberg erkämpfte sich Julia Leiding im Doppelvierer die Silbermedaille.
In den kommenden drei Wochen wird Julia nun gemeinsam mit ihrem Trainer Rene Burmeister auf dem Ratzeburger See am Feinschliff für den Einerstart bei den U 23-Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv arbeiten.

Nachtrag zum Landesentscheid

Am Wochenende, 13. und 14. Juli, war der Landesentscheid für den Bundeswettbewerb und die Landesmeisterschaften MV in Rostock.
Am Samstag waren die 3000m Rennen, auf denen wir uns für den Bundeswettbewerb qualifizieren konnten. Dabei waren Mathilda Kitzmann im schweren Einer der 13jährigen, sowie Jessica Holm im leichten Einer der 14jährigen sehr erfolgreich. Beide wurden Landesmeister.
Im Bereich der 12- und 13jährigen konnten sich der Jungenzweier mit Philip Jürß und Oliver Holtz, sowie der Mädchenzweier mit Helen Kath und Paula Jamski mit einem guten zweiten Platz für den Bundeswettbewerb qualifizieren.
Der Jungenvierer der 12- und 13jährigen, der mit einer jungen Besatzung an den Start ging, hat es leider knapp verpasst. Aber am Sonntag bei den 1000m Rennen legten sie mit Unterstützung von Philip Jürß und Oliver Holtz ein sehr gutes Rennen ab.
Philipp Horst Friesiecke, der erst seit ein paar Wochen rudert, legte ein sehr gutes Rennen ab, verpatzte aber die Qualifikation durch einen Krebs.
Wir freuen uns schon alle auf den Bundeswettbewerb.
In der nächsten Saison werden wir weiter fleißig trainieren, damit wir nächstes Jahr mehr sind.

Weltcup in Varese

Mit Julia Wärmer und Julia Leiding gingen auf dem Lago di Varese zwei RRC-Athletinnen an den Start. Julia Wärmer fuhr gemeinsam mit Daniela Schultze (Potsdam) im Zweier ohne Steuerfrau. In einem international stark besetzten Feld mussten sie sich sowohl im Vorlauf als auch im Hoffnungslauf mit Platz 4 zufrieden geben. Beim abschließenden Start im C-Finale konnten sie die nachfolgenden Boote mit gut 10 Sekunden auf die Plätze verweisen – Platz 13 im Endergebnis.

Julia Wärmer (links) und Daniela Schultze im 2- (Foto: rudern.de)

Julia Wärmer (links) und Daniela Schultze im 2- (Foto: rudern.de)

Nach nur zwei gemeinsamen Trainingstagen stellte sich  Julia Leiding gemeinsam mit Carina Böhlert (Magdeburg), Anne Beenken (Saarbrücken) und Tina Christmann (Hanau) als einzige U23-Mannschaft der internationalen Konkurrenz. Die junge Crew konnte im B-Finale Anschluss an die Boote aus Frankreich und China halten. Platz 10 kann Julia  Leiding als ihr erstes Weltcupergebnis verbuchen, die nach dem Rennen resümierte: „ So ein hartes Doppelviererrennen bin ich noch nie zuvor gefahren“.

Julia Leiding (links) auf Schlagposition im SF4x- (Foto: rudern.de)

Julia Leiding (links) auf Schlagposition im SF4x- (Foto: rudern.de)

Rostocker Ruderclub mit zwei Starterinnern beim 2.Ruderweltcup in Varese (Italien)

Vom 19. bis zum 21.Juni 2015 findet im italienischen Varese der 2. Weltcup dieses Jahres statt. Der RRC ist durch Julia Wärmer und Julia Leiding mit gleich zwei Athletinnen vertreten.
Julia Wärmer startet nicht wie gewohnt im deutschen Frauenachter. Stattdessen wird sie gemeinsam mit Daniela Schultze als Deutschland 2 im Zweier ohne an den Start gehen. Die Vorläufe beginnen für sie am Freitag ab 9.10 Uhr. Vollkommen unerwartet wurde Julia Leiding für den zweiten deutschen Doppelvierer nachnominiert. Als Schlagfrau geht sie gemeinsam mit drei weiteren U23- Ruderinnen ab 13 Uhr am Freitag in ihr erstes Weltcuprennen.
Drückt unseren Starterinnern die Daumen!
Die Finals werden auch live hier übertragen.

Landesentscheid Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg

In Zusammenarbeit mit dem Olympischen Ruderclub und dem Landesruderverband veranstaltete der Rostocker Ruderclub am vergangenen Wochenende (13. und 14.6.) den Landesentscheid der Kinder. Sie konnten sich dabei für den Bundeswettbewerb qualifizieren. Es gingen rund 350 Sportler für die Bundesländer Mecklenburg- Vorpommern, Schleswig- Holstein, Hamburg und Bremen an den Start.
Am Samstag begann der erste Regattatag mit strahlendem Sonnenschein. Zunächst fuhren die Kinder auf der 3.000m- Langstrecke die Qualifikationen aus. Die Junioren hatten an diesem Tag lediglich die 500m-Strecke zu absolvieren. Das Wetter hielt jedoch nicht bis zum Schluss durch – am späten Nachmittag mussten aufgrund von Starkregen die Rennen kurzzeitig unterbrochen werden. Etwa eine dreiviertel Stunde später konnten die Rennen ohne weitere Vorkomnisse beendet werden.

Auch kurze Regenschauer wurden gut überstanden (Foto: Lars Süßenbach)

Auch kurze Regenschauer wurden gut überstanden (Foto: Lars Süßenbach)


Am Sonntag wurden dem Publikum auf den Kurzstrecken spannende Rennen geboten. Während der Vormittag noch regnerisch startete, klarte der Himmel nach und nach auf. Die Rennen verliefen reibungslos. Mit nur einer Kenterung konnte der Zeitplan gut eingehalten werden.
Vom RRC konnten sich Mathilda Kitzmann (Mädchen 1x 12Jahre), Helen Kath und Paula Jamski (Mädchen 2x 12/13 Jahre), Oliver Holtz und Phillip Jürß (Jungen 2x 12/13Jahre) und Jessica Holm (Mädchen 1x LG 14 Jahre) qualifizieren.

Alle weiteren Ergebnisse findet auf der Seite von Rudern in Rostock.

Wir bedanken uns bei den zahlreichen Helfern, ohne die diese erfolgreiche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Besonderer Dank gilt der Hansestadt Rostock mit den beteiligten Ämtern. Insbesondere durch die intensive Unterstützung des Sportamtes ist diese Veranstaltung mit überregionaler Ausstrahlung erst möglich geworden.

Nach den beiden Regatten in den letzten Jahren, bestärken uns die durchweg positiven Einschätzungen der diesjährigen Teilnehmer darin, den Regattastandort Rostock weiter zu etablieren.

Reges Treiben am Gehlsdorfer Ufer (Foto: Lars Süßenbach)

Reges Treiben am Gehlsdorfer Ufer (Foto: Lars Süßenbach)

Gwda, Noteć, Warta , Odra und am Anfang Jezioro Duże durchrudert

Vier RRC-Ruderer ruderten im Mai 2015 eine Woche im Tal der Netze. Wolfgang Krutzke als Fahrtenleiter, Gerhard Tonn, Wolfgang Kattwinkel und Tim Jacobs nahmen die Strecke in Angriff.
Die Fahrt startete in Ujście an der Mündung der Gwda (Küddow) und führte am ersten Tag die Noteć (Netze) stromauf bis zur Straßenbrücke bei Milcz. Am Vortage wurde allerdings am Standquartier bei Lubasz der Jezioro Duże ruderisch in Besitz genommen.
Dann wurde die Noteć über die Stationen Czarnków, Wieleń, Drawsko, Drezdenko bis zur Mündung in die Warta (Warthe) bei Santok gefahren. Alles Orte, die sonst nicht in der Öffentlichkeit bekannt sind. Dabei wurden 11 Schleusen überwunden, wo jeweils freundliche Schleusenwärter bzw. Schleusenwärterinnen für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Für die Pausen gab es Häfen, Wasserwanderrast- oder abenteuerliche Anlegeplätze in der freien Natur. Nach Santok begann der Wartheabschnitt mit der Übernachtung im Bootshaus des AZS AWF Gorzów und dem Kennenlernen der Stadt. Nach einem selbst organisiertem Frühstück wurde in Richtung Kostrzyn (Küstrin) mit Pause an der Brücke in Świerkocin weitergerudert. Küstrin liegt schon an der Oder und der polnische Staat bemüht sich rührend um die Erhaltung und den Wiederaufbau der ehemals preußischen Festung. Am letzten Tag wurde auf der Oder bis Kienitz gerudert, die Boote verladen und die Heimreise angetreten.

Die Landschaft

Das Netze/Warthe-Tal gehört zum Thorn-Eberswalder-Urstromtal. Urstromtäler, ob sandig oder vermoort, stellte es im Mittelalter ein erhebliches Verkehrshindernis dar. Heute grüßen saftige Weiden und viele Felder die Besucher. Trotzdem fließt die Noteć durch unberührte Natur, die im Sinne der Europäischen Richtlinie NATURA 2000 die einzige Verbindung zwischen den Strömen Weichsel und Oder ist. Es konnten viele Greifvögel, Rohrsänger und auch Eisvögel beobachtet werden. Einmal stolzierte ein Storch am Ufer für die Kameras auf und ab und Rehe konnten beim Äsen auf den freien Flächen beobachtet werden. Es ist bekannt, dass die Region Mittelpolens ein Storchenparadies ist, entsprechend hoch waren auch ihre Aktivitäten. Mal näherten sich die Flüsse den Geestrücken die das Tal begrenzen, mal waren die bewaldeten Höhen weit weg.

Im Zweier Unterwegs (Foto: Lubasz)

Im Zweier Unterwegs (Foto: Lubasz)

Die Logistik

Die Busse aus Rostock, der Bootshänger aus Neustrelitz, die Boote aus Anklam und die Teilnehmer aus sechs Vereinen, all dies wurde zusammengefügt und eine harmonische Fahrt durchgeführt. Frühstück im Hotel, Mittag immer einen Imbiss, der im Supermarkt zusammengestellt wurde und abends gemeinsames Essen im Restaurant bzw. ein Grillabend in Lubasz am Großen See. Neben vielen privaten Unterstützern war die Gruppe bei der RZGW (Regianale Polnische Wasseraufsicht) immer auf der richtigen Seite. Nette engagierte Beamte halfen, wo sie nur konnten. Danke dafür.

Auf der Netze (Foto: Krutzke)

Auf der Netze (Foto: Krutzke)


Die polnische Sprache

Neben zwei den beiden polnischen Teilnehmern (Mitglieder des Anklamer Ruderklubs) Roman und Wislaw tat die Dolmetscherin Christine Zornow (Heringsdorf) alles um keine Missverständnisse aufkommen zulassen. Charmant klärte sie die offenen Fragen, konnte aber auch sehr energisch auftreten. Kleinere Probleme wurden dann auch durch die Amateursprachkenntnisse der übrigen Teilnehmer gelöst und schließlich bekannte unser Gastgeber nach drei Tagen im PORTUS Ośrodek szkoleniowo-rekreacyjny, Marcin Błędzki, dass er auch ein wenig deutsch spreche.

Die sportliche Seite

Die Boote legten 260 Km, davon 140 Km auf der Noteć, 70 km auf der Warta, 20 km auf der Oder in einer Woche zurück. Immer wechselnde Mannschaften ließen keine Langeweile aufkommen.
Das Wetter war, bis auf den nervenden Gegenwind günstig und allen Teilnehmern wird die Fahrt in guter Erinnerung bleiben.

Text: Dr. Wolfgang Krutzke