Archiv für den Monat: Januar 2018

Schwimmwettkampf der Ruderer und Norddeutsche Meisterschaften im Indoor Rudern

Das Jahr 2018 ist gestartet. An diesem Wochenende startete die Saison für die Ruderer: der alljährliche Schwimmwettkampf und die Norddeutschen Meisterschaften im Indoor Rudern. Die Nachwuchssportler des RRC waren bei beiden Wettkämpfen dabei.

Beim Schwimmwettkampf haben unsere Sportler mal wieder gezeigt, dass sie nicht nur auf, sondern auch im Wasser schnell sind. Die Neptun Schwimmhalle in Rostock bot mit seiner 50m Bahn die perfekten Bedingungen. Unsere Staffel mit den Junioren erzielte den 3. Platz im Freistil. Angelique Oortgiese erschwamm sich Bronze in Brust- und Gold im Rückenschwimmen. Im Freistil überzeugte Oliver Holtz mit Bronze. Ben Brockmüller schaffte es sich zweimal auf den 6. Platz zu schwimmen. Somit war es ein solides Ergebnis der Ruderrecken.
Parallel zum Schwimmwettkampf in Rostock waren auch die Norddeutschen Meisterschaften im Indoor Rudern in Lübeck, hier waren wir mit vier Sportlern am Start. Neu im diesem Jahr war das der Wettkampf nicht auf den bekannten Concept 2 Ergometern gefahren wurde, sondern auf den RP3 Ergometer (Niederländische Firma). Hierfür hat uns die Lübecker Rudergesellschaft eins dieser Ergometer zum Trainieren bereitgestellt.
Der vierzehnjährige Finn Krüger überzeugte sowohl über die 500m, als auch die 1000m Strecke und zeigte so, dass auch in Zukunft mit den RRC Ruderern zu rechnen ist. Finn gewann beide Rennen mit mehreren Sekunden Abstand auf den zweiten Platz. Marten Gehring, einer unserer Jüngsten, absolvierte seine 1000m und gewann nicht nur sein Rennen, sondern auch den Norddeutschen Meistertitel. Der Masters Ruderer Axel Zimmermann hat unter den Männern zwischen 50-54 Jahren mit einer Zeit von 3:02,4 auf 1000m sich den Titel des Norddeutschen Meisters gesichert. Lia Krohn die erst seit dem letzten Jahr bei uns im Verein ist, hat den Sportlerinnen aus Hamburg und Schleswig-Holstein ordentlich Feuer gemacht. Mit der Bronzemedaille um den Hals fuhr die junge 12-jährige stolz nach Hause.
Auch Trainer Paul Heinrich ließ sich zu einem Rennen überzeugen. Der Verein „Wir für Yannic“ steht für den Kampf gegen Depressionen im Sport. Paul und weitere ehemalige Leistungssportler (z.B. Max Munski aus dem Deutschland Achter) und auch noch aktive Sportler wie Stephan Krüger gingen im 8er Rennen an den Start und gewannen dieses für den guten Zweck. Durch dieses Rennen konnten viele Spendengelder gesammelt werden. Die RRC Ruderer haben an diesem Wochenende eine sehr gute Performance abgeliefert. Mit fünf Norddeutschen Meistertiteln und fünf weiteren Medaillen ist das Trainerteam vom Verein mehr als zufrieden.

Text: P. Heinrich/RRC
Fotos: P. Heinrich/RRC

Die NNN berichtet über Gerhard Tonn: „Ich bin dieses Jahr ehrlich gesagt auch faul gewesen“

Gerhard Tonn vom RRC brachte es 2017 „nur“ auf gut 700 Kilometer / Nach über einem halben Jahrhundert Rudern stellt er fest : Das Wetter hat sich geändert

Solange noch fünf Grad plus sind und es nicht zu windig ist, rudert Gerhard Tann selbstredend auch im Winter. Dann schiebt er den Einer namens „Pölchow“ vom Bootshaus „seines“ Ros­tocker Ruder-Clubs auf ei­nem kleinen Wägelchen, das aus kaum mehr als beiden Rä­dern besteht, zum Warnow­ Einstieg und fährt auf drei Millimetern Sperrholz aus den 70-er Jahren los. Hier, bei der zwischenzeitlichen BSG Motor, ist er groß geworden – dasheißt, eigent­lich in der Kröpeliner-Tor­ Vorstadt . „Da waren wir als Kinder eine Art Straßengang, alle mit Fahrrädern, und die Älteren von uns haben sich am Wochenende immer ab­geseilt – an das andere Fluss­ufer zum Rudern. Da fragten wir sie, ob wir mal mit­ kommen können. Ich kann mich noch genau erinnern: „Mit einer ,Hafenrundfahrt‘ über drei Kilometer ging es unter Trainer Manfred Meier los“, beschreibt der Vater von Martin (35) und Daniela (39) sowie Opa dreier Enkel­töchter seine ruderischen Anfänge – 51 Jahre später stellt er fest: „Die Wetterlage hat sich geändert. Früher fuhren wir problemlos immer bis Lan­genort oder Oldendorf. Jetzt steht da regelmäßig ’ne Wel­le, hat man starke Winde und kommt nur noch bei ruhiger Witterung bis dort hoch. Zu­ dem ist in die andere Rich­tung die Schleuse dicht, so dass man auch nicht auf die Oberwamow gelangt, wo einen kein Motorboot- und Schiffsverkehr stört.“ Im Sommer sei er traditio­nell jeden Dienstag und Don­nerstag mit seinen Vereins­kameraden Peter Seyer, Erich Wessel-Schulz, Peter Hagge und Andre Oemke im Dop­pelvierer unterwegs (Steuer­mann sei jeder mal, das gehe reihum). Da stelle sich die Frage: „Fahren wir rechts oder links herum? Drei Kilometer bis zur Schleuse und den Kanal davor noch zwei­ mal hoch und runter – oder womöglich nur bis Kabut­zenhof, falls wir da Kabbel­wasser mit Schaumkronen auf den Wellen vorfinden.“ Dass das Heim-Ruder-Re­vier also relativ begrenzt ist, davon lässt sich der 63-Jährige seine Leidenschaft nicht vermiesen: „Der Reiz ist die Natur, das Drumherum. Das Wasser zieht mich sowieso an, das ist für mich zweite Heimat. Und man bleibt fit durch die Bewegung. Dazu kommt die Gemeinschaft, dass man mit mehreren Leu­ten zusammen ist. Das spielt alles ’ne Rolle.“ Und er be­tont: „Mir geht es nicht um Kilometer-Hascherei, ich bin dieses Jahr ehrlich gesagt auch faulgewesen, nur auf et­was mehr als 700 Kilometer gekommen. Normalerweise schaffe ich über 1000…“

Gerhard Tonn vor dem RRC Bootshaus (Foto: Richter/NNN)

Nach all den Jahren wäre es verwunderlich, könnte der skullende Hausmeister vom Informatik Center Roggentin nicht wenigstens eine ganz besondere Geschichte zum Thema Rudern erzählen: „Im Mai waren wir mehrere Tage auf Peene-Wanderfahrt. Da wollten wir u.a. auf der Tre­bel von Tribsees nach Dem­min. Nach zehn Kilometern war aber Schluss. Da lagen sowohl backbord als auch steuerbord Riesenpappeln im Wasser, außerdem war al­les verkrautet , und ein auf­ geblähtes totes Wildschwein schwamm da auch noch rum (die gehen im Winter aufs Eis, brechen ein und bleiben stecken). Da haben wir bei unserem Doppelvierer das Steuer ausgehängt, 100 Me­ter Anlauf genommen, der Steuermann hat uns in die richtige Lage gebracht, und dann sind wir da volle Pulle rein und gut durchge­flutscht.“ Auf der Oberwar­now, so der Kösterbecker, ha­be er auch schon schwim­mende Rehböcke gesichtet. Am liebsten würde Gerhard Tann wohl jeden Tag auf dem Wasser sein. Das, sieht er ein, geht nicht.
Peter Richter/NNN